Die ironisch gemeinte Kategorisierung der Einwohner Halles in Hallenser, Halloren und Hallunken (nicht zu verwechseln mit dem Spitzbuben, aufgrund dessen doppelt „L“) wird von vielen auf Heinrich Heine zurückgeführt. Zwar fehlt eine entsprechende Stelle in Heines Schriften, was eine mündliche Äußerung jedoch nicht ausschließt. Zu fassen ist diese Einteilung erstmals im dritten Band von Robert Moritz’ Halloren-Geschichten, 1904, wo es auf Seite 40 heißt:
„Geliebte! Hier kommen alle die Menschen zusammen, die dem Herrn dienen, Geliebte! Und auch die, die so tun, als ob sie ihm dienen täten. Und alle fühlen sich eins! Aber sie sind nicht eins! Sintemalen es sind Hallenser, Halunken und Halloren.“
Halloren stellten das „Weiße Gold“ her. Sie waren die Bewohner der „Halle“ im Thal.
Hallenser sind die „Bürger“ der Stadt Halle auf dem Berge, also Kaufleute, Handwerker, Gelehrte und andere „ordentliche Bürger“.
Die Hal(l)unken hingegen sind die Bürger von Glaucha, die verrufen waren und mit denen Halloren und Hallenser nicht viel zu tun haben wollten. Die Vorstadt galt im 17. Jahrhundert als verkommen und sittlich verwildert. Doch das „Nichts-zu-tun-haben-Wollen“ war eigentlich nur offiziell, hatten die Glauchaer ein Recht, das Halle niemals hatte, nämlich das Brennen von Branntwein in ihren Häusern und den Ausschank von fremden Bieren und Weinen.
Die Reihenfolge ist natürlich etwas anders. Am Anfang stehen die Halloren, dann die Hallenser und zum Schluss die Hallunken, die nun augenzwinkernd mit zwei „l“ geschrieben sind.