Die freie Reichsstadt unterstand keinem Landesherrn, sondern direkt dem König bzw. Kaiser. Sie war reichsunmittelbar (reichsfrei). Die Reichsstädte hatten einige Freiheiten und waren weitestgehend autonom. Sie mussten zwar Heerfolge leisten und führten Steuern direkt an den Kaiser ab. Aber selbst letztere mussten einige reichsfreie Städte nicht und bezahlten nur kleine […]Weiterlesen »
Schlagwort: Begriffe
Eine Reliquie ist ein Gegenstand oder sogar ein Körperteil einer heiligen Person, den Menschen in ihrem Glauben verehren. Reliquien gibt es in allen Religionen. Im Christentum war die Reliquienverehrung vorwiegend im Mittelalter ausgeprägt. Für gläubige Menschen gehören Reliquien zu den wertvollsten Gütern. Deshalb bauten sie ihnen seit jeher wertvolle Gefäße: […]Weiterlesen »
Den studentischen Renommisten (Prahlhans, Aufschneider) erkannte man durch seine Kanonenstiefel, weißen schmutzigen Lederhosen, Degen oder Knotenstock, den Hut oder die Mütze mit Zopf, später Lederhelm und Federbusch sowie einen goldbestickten Uniformrock. (Quelle: Halle im Rokoko, Dr. Siegmar Baron von Schultze-Gallera, Verlag Wilhelm Hendrichs)
Rentherren waren in Gemeinden gewählte Vertreter, die auf Zucht und Ordnung achteten und die Zinsen eintrieben. Im Dorf Petersberg wurde der Rentherr auch „der Bauermeister“ genannt.
Der Rentmeister war nicht nur für die «Renten» (ursprünglich nur die jährliche Abgaben auf Grundstücken, später alle regelmässigen Abgaben) zuständig, sondern für die Einnahme und Verrechnung aller Feudalabgaben, Fronen, Gefälle (indirekten Steuern) und Erträge der Domäne.
Die Retiraden waren an der Südseite des Roten Turms. Die Retiraden waren eine Sprachschöpfung des bürgerlichen Zeitalters und bezeichnete Lokalitäten im Erdgeschoss des Umbaus. In früheren Zeiten waren die Gaststätten meist in höheren Etagen.
1475 verdiente ein Salzwirker 6 Schwertgroschen in einer Woche. 48 Schwertgroschen entsprachen einem Rheinischen Gulden. Der Gulden hat einen Goldgehalt von 3,25 g. Nach heutigem Wert würde das ca. 145 € entsprechen. Für 6 Schwertgroschen wurden 10-15 kg Salz verkauft. Goldgulden: Mainz, Erzbischof Johann II. von Nassau (1397–1419), geprägt zwischen 1399 […]Weiterlesen »
Beim Salzsieden wurde bei voller Glut die Sole durch den Zusatz von Rinderblut aufgeschäumt. Rinderblut reinigte somit die Sole. Der entstandene Schaum wurde mit dem gebundenen Unrat vom Sieder abgezogen.
Dem Wortsinn nach ist der Ritter ein berittener Krieger. Als solcher überragt er das Heer der Fußtruppen schon allein physisch. Hinzu kommt sein sozialer Vorrang, der sich aus den für die Haltung und Ausrüstung eines kriegstauglichen Pferds notwendigen ökonomischen Ressourcen (Großgrundbesitz) ergibt. In der Verbindung von älterem Gefolgschaftswesen (Lehen), Ministerialität […]Weiterlesen »
Der „Gutjahrbrunnen“ befand sich etwa zwischen der Oleariusstraße 9 und der Dreyhauptstraße. Erst 1888/89 bekam er sein Domizil im Hause Nr. 9. Er war 93 Fuß (ca. 28 m) tief, hatte eine lichte Höhe von 3 Metern und war durch einen Kanal mit dem alten Brunnen verbunden. Ein vierstöckiges Haus […]Weiterlesen »
Die Stadt hatte 16 öffentliche Röhrkästen, die von der Wasserkunst gespeist wurden: Sie waren in folgenden Straßen zu finden: Große Ulrichstraße Schulberg Barfüßerstraße Fleischergasse Katzenplan Sandberg Galgstraße Großer Berlin Schülershof Alter Markt Markt Kleinschmieden Mühlgasse Mühlberg An der Moritzburg Hinter der Accise (heute nicht mehr vorhanden)
Extrem verderbliche Weiber am Roten Turm mit einem nicht enden wollenden Schimpfwortreservoir. Manch Student bezahlte freiwillig 6 Pfennige für das zweifelhafte Vergnügen sich ausschimpfen und nach Hause begleiten zu lassen.
s. auch Tätigkeiten im Thal Die Rufer hatten im Siedebetrieb die Aufgabe, die Zahl der eingegossenen Zober anzumelden. Es gab eigentlich nur zwei Rufer, einen am Deutschen und einen am Gutjahrbrunnen. Eine weitere Aufgabe bestand darin nach abgelaufener Schicht, die Arbeiter der nächsten Schicht aus ihren Häusern zu rufen, mit […]Weiterlesen »
Zu Weihnachten schlugen zwei Salzwirkerfrauen den Rumpeltopf und gingen um die Häuser. Der Rumpeltopf war ein gewöhnlicher Kochtopf, bespannt mit einem Leder, durch welches ein Quirl auf- und abbewegt wurde, begleitet von Gesang. Leider ist keines der Lieder mehr bekannt. Die Musik soll entsetzlich gewesen sein.
Die Rundtartsche der Salzwirker-Brüderschaft (Durchmesser 62 cm) ist ein schwerer Schild. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist noch heute im Besitz der Salzwirker-Brüderschaft“. Bei festlichen Anlässen wurde sie zusammen mit den Bidenhändern vorgeführt. (Text: Bernd Bieler)
Der erste Hallenser S-Bahn (Linie S7) fuhr 1967 zwischen dem Hauptbahnhof zum Bahnhof Zscherbener Straße, der sich in der neuen DDR-Vorzeige-Trabantenstadt „Halle-Neustadt“ befand. Dieser Taktverkehr mit speziellen doppelstöckigen Wagen wurde bald zu einem richtigen S-Bahnverkehr mit enger Taktdichte und eigenem Tarif umgewandelt. In den folgenden Jahren bis zur offiziellen Einweihung […]Weiterlesen »
Der Stein Saalaffe wurde im Hof der Residenz gefunden und stammt von der Hohen Brücke (1840 abgerissen). Die Figur wurde im 12. Jahrhundert geschaffen. Nach Schulze-Galléra geht das Wort Saalaffe auf Saalalf zurück, der ein Dämon war und den Reisenden an Gewässern auflauert. Die Salzmagd Ketlin liest die Sage vom […]Weiterlesen »
Der Sächsische Städtebund war früher ein wirtschaftlicher Verbund aus 40 Städten im heutigen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. 19 Hansestädte zählen zum heutigen Sachsen-Anhalt. Zwölf von insgesamt 40 Hansestädten des ehemaligen Sächsischen Hansebundes haben auf dessen konstituierender Sitzung am 23. Mai 2012 in der Königlich-Preußischen Saline in Halle (an der […]Weiterlesen »
Das Säcken war eine Strafe für Kindesmörderinnen. Sie wurden in einem Sack gebunden und in der Saale ertränkt . Dies geschah am Ende der Fährstraße zu einer Zeit, als es noch keine Brücken gab.
Am 18.12.1719 begann der preußische König Friedrich Wilhelm I. „zu Halle über der Saale, nach dem von unserem Ingenieur Nuglisch gefertigten Riss, ein neues Salzwerk anlegen und die Extrasole darin versieden zu lassen“ – die königlich-preußische Saline. So entstand auf den Jungferninseln die Saline, die durch ein Röhrensystem vom Hallmarkt […]Weiterlesen »