Kategorie: Buchstabe - S

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Schimmeltor

Das Schimmeltor gehörte zur Steintorvorstadt und lag am Ausgang der Schimmelgasse zur Hagenstraße. Am Ausgang der Gasse stand das meist verschlossene Schimmeltor. Dahinter fanden die Soldaten- oder Militärhinrichtungen statt. 1843 wurde das Schimmeltor auch für die Öffentlichkeit freigemacht. 1844 wurde ein neues Tor und ein Toreinnehmerhaus an der Stelle eines […]Weiterlesen »

Schlag

Im Mittelalter nannte man eine Zollstelle den Schlag. In Halle war unter anderem die Broihanschenke solch eine Zollstelle.  Broihanschenke (Foto: Christoph Werner, halle-lese.de)

Schlamm

Der Schlamm ist die heutige Nikolaistraße. Der Name rührt von dem Erdreich dort, das hauptsächlich aus wasserundurchlässigen Ton bestand, sodass die Gebäude, die dort standen, immer ein wenig feucht waren.

Schleiermacher, Friedrich Daniel

Friedrich Daniel Schleiermacher (1768-1834) war ein Evangelischer Theologe und Philosoph. Er war   1804 Universitätsprofessor und 1809 Universitätspfarrer in Halle und wichtiger Vertreter des deutschen Idealismus. Schleiermacher war der bedeutendste evangelische Theologe des 19. Jahrhunderts.  

Schleifweg

Ehemals bildete der Schleifweg und bezog deswegen seinen Namen. Heute ist er aber gerade angelegt. Zu seiner Anhöhe ziehen auch der Gabelsberger Straße und der Königsberg.  

Schlete oder Schließ

Schlete oder Schließ sind Unkosten, die beim Salzsieden entstehen und vom Verschläger berechnet wurde. Dazu gehören: Salzkörbe Schuttfuhrlohn Thalhausgeld Schornsteinsetzer und Trinkgeld Solen – Abgang Mauerziegel für Herd und Ofen Abgang von blechernen Röhren Siedegeräte (Schippen, Schaufeln, Fasswaschen) Eimer, Leitern, Spritzen, Feuerhaken (gehörten zur Pflichtausstattung der Kothe) Holz Neujahrsgeld der […]Weiterlesen »

Schlossberg

Der Schlossberg hieß einst Rodenberg, Rudenberg oder Reidenberg. Der ursprüngliche Name ist gar Hundeberg oder Rüdenberg. 1266 hat die Patrizierfamilie Barath einen Hof zwischen der Mühle und dem Judendorf. 1275 wird sogar eine Badestube erwähnt.

Schlossfreiheit

Im Zuge des Baus der Moritzkirche entstand die Schlossfreiheit mit einer Pferderennbahn vor der Moritzburg. Dafür wurden viele Bauten niedergelegt (Ulrichskirche, Pfarrhaus, Schule usw.) Heute ist es der Parkplatz (Friedemann – Bach – Platz) vor der Moritzburg.

Schlüters Kaffeehaus

1863 wurde das Kaffeehaus in Betrieb genommen. Es lag gegenüber dem Kreisgericht, an der Ecke Brüder- und Kl. Steinstraße. Schon 1869 bekam es einen neuen Namen „Cafe anglais“. 1975 bekam das Kaffee einen 3. namen „Restauration zum Marktgrafen“. Im 17. Jahhundert war es der Sitz der Administratbehörde. Heute ist das […]Weiterlesen »

Schmale Gasse

Die Schmale Gasse war eine kleine Gasse bzw. ein Durchschlupf, der den unteren Graseweg mit der Großen Klausstraße verband.  Sie besaß keine selbstständig gezählten Häuser und war am Anfang der Gasse vier Schritte breit und am Ende zur Großen Klausstraße nur einen Schritt. 1830 spottete ein Student: Fremdling! Verachte mich […]Weiterlesen »

Schmeerstraße

Die Schmeerstraße gehört zu den ältesten Straßen der Salzstadt, die ihre Anfänge um 980 hat. Hier mündete der alte Heerweg vom Norden (Magdeburg) ein, eine Straße, die auch gern die Obrigkeit benutzte, um nach Halle zu kommen. Um 1180 erhielt die Straße ihren heutigen Verlauf und wurde Schmeerschneiderstraße genannt, weil […]Weiterlesen »

Schmidt’s Garten

1828 eröffnete der Stadtrat Schmidt eine eigene Brauerei in Glaucha, um sein Bier in seinem Garten ausschenken zu können. Der Garten lag an der Wörmlitzer Straße, damals ein alter Wirtschaftsweg, der nach dem Verschwinden der Tongruben eine herrliche Aussicht für Schmidts Etablissement bot. 1853 entstand in Schmidts Garten ein Gartenhaus, […]Weiterlesen »

Schneidemühle

Alte Mühle, die dem Rat der Stadt gehörte. 1599 wurde sie von einem gewissen Daniel Stirer angezündet, der daraufhin am Ulrichstor lebendig verbrannt wurde.

Schöffen oder Schöppen

Die Beisitzer bei mittelalterlichen Gerichten waren die sogenannten Schöffen (auch Schöppen, vom althochdeutschen scaffin). Der Schöffenstuhl in Halle wird erstmalig 1172 erwähnt. Die Schöffen haben das Urteil gesprochen oder „schöpften“ das Urteil. Die Siegel der Schöffen vom Berg unterschieden sich von den Siegeln der Schöffen vom Thal (unten).

Schöffenbücher

Die Schöffenbücher der Stadt Halle umfassen Schriftstücke von 1266 – 1807. Es sind mehr oder weniger lange Protokolle, des vierzehntäglichen Schöffengerichts, in denen privatrechtliche Angelegenheiten der Bürger geregelt wurden (Eigentum, Geschäfte, Erbangelegenheiten).

Schöffengericht

Das Schöffengericht (auch Schöffenstuhl genannt) tagte unter dem Vorsitz des Schultheißen in Halle. Es wurden ab 1266 bis 1807 (Auflösung der Schöffen) 166 Schöffenbücher geschrieben.

Schöffenhaus

Das Schöffenhaus oder Schöppenhaus wurde um 1405 erbaut. Es war der Ort des Stadtgerichts außer den sogenannten „Blutgerichten“. Leichtere Vergehen wurden geahndet, indem man den Übeltäter vor dem Haus in aus Latten gefertigte „Strafkäfige“ sperrte, schwere Vergehen dann mit der „Staubsäule“. Es wurde im 19. Jahrhundert in das Hotel Garni […]Weiterlesen »

Schöffenweistum

Das sogenannte hallische Schöffenweistum von 1235, eine Rechtsmitteilung an die Stadt Neumarkt in Schlesien, lässt ein voll entwickeltes Bürgerrecht in Halle erkennen.

Schön-Ei sammeln

Eine alte hallesche Sitte war auch das „Schön-Ei“-Einsammeln, wobei vorrangig die Kinder von Haus zu Haus zogen. Doch auch viele Berufsgruppen nahmen dieses Geschenkeverteilen als willkommene Lohnaufbesserung, sodass schließlich der Magistrat der Stadt schon vor dem Dreißigjährigen Krieg regelmäßig durch Mandate und Kirchenzettel zur Osterzeit das „Schön-Ei“ verbot.