Das Gast- und Speisehaus „ Zum alten Dessauer ”stand in der Großen Ulrichstraße, wo die Spiegelstraße beginnt. Heute ist dort ein großes Haus mit einer Modeboutique, die aus der Firma Assmann hervorging. Seinen Namen hatte es von Fürst Leopold I von Anhalt-Dessau (1676-1747 ), der ab 1695 das fürstlich alt-anhaltinische Regiment befehligte. Im Jahre 1717 wurde Halle Garnisonsstandort für diesen preußischen Truppenteil, so dass der Fürst ebenfalls in Halle Wohnung nahm. Er war nicht sonderlich beliebt, da er ständig versuchte, geeignete Studenten zum Militärdienst zu gewinnen, durchaus mit unlauteren Mitteln. Das Haus schenkte Leopold einen ausgedienten Unteroffizier, der eine eigene Schankgerechtigkeit, sehr zum Leidwesen des Magistrats, erhielt. Später wurden hallesche Bürgerfamilien Besitzer. Das Haus hieß aber weiterhin „Fürst von Dessau” oder „au Prince de Dessau“
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus dem „Alten Dessauer“ die „ Eberhard’sehe Gastwirtschaft“.
Ende Mai 1887 eröffnete der Gastwirt Wilhelm Kleine in diesem traditionsreichen Hause das Restaurant „Zum alten Dessauer ”. 1891 wurde das alte Fachwerkhaus „ Zum alten Dessauer ” abgerissen. An der Stelle entstand ein Geschäftshaus., das nach einigen Jahren vom Neubau der Firma Assmann abgelöst wurde.